Frohes neues Jahr euch allen!!!
In der letzten Zeit bin ich
ziemlich rumgekommen J Ich fange am besten Ende November an: Anna Maria (von
Togo Neuer Horizont), ein Filmteam vom WDR und Sarah, Simone und ich sind ein
bisschen durch Togo gereist. In einem kleinen Dorf namens Hanigbaduga wurde
eine frisch erbaute und meiner Meinung nach sehr schöne Mutter-Kind-Klinik
eingeweiht. Viele Menschen aus dem Dorf sind gekommen und haben mit Tanz und
bunter Kleidung für eine fröhliche Stimmung gesorgt. Dann hatten wir auch noch
Zeit das nahegelegene Kpalime ein wenig zu erkunden.
Anschließend ging es zu uns
nach Atakpame, wo dann die Grundsteinlegung für die Mutter-Kind-Klinik dort
stattfand. Mittlerweile werden schon sämtliche Mangobäume auf dem Gelände
gefällt, damit die Bauarbeiten bald beginnen können.
In den nächsten Tagen sind wir
mit dem gemieteten Bus weiter in den Norden gefahren, wo wir in Bassar eine Art
Show traditioneller Tänze zu sehen bekommen haben. Die Tanzeinlagen haben im
Dunkeln mit einem ,,Feuertanz‘‘ ihren Abschluss gefunden. Dieser Tanz (auch
durchs Feuer) wird (wenn er richtig ausgeführt wird) niemals vor Touristen oder
anderen Nichtteilnehmern dargeboten, da sonst keine ,,Magie‘‘ erzeugt werden
kann. Wir haben also eine gestellt Form gesehen. Man hat trotzdem eine
Vorstellung solcher Zeremonien bekommen: Immer schneller werdende Trommeln und
sehr ausdauernde Tänzer/innen, die in Reihen rund ums und auch durchs Feuer
tanzten. Auch die Kleidung der Tänzer war sehr auffallend und wie wir erfahren
haben hat alles, was sie trugen eine Bedeutung. Die kleinen Spiegel sollten
beispielsweise ,,böse Blicke‘‘ abwenden.
Danach ging es noch weiter in
den Norden nach Kara. Von dort aus haben wir einen Ausflug in das Dorf
,,Tamberma‘‘ gemacht, wo wir 2 stöckige Lehmbauten, die zu den
Sklaventreiberzeiten als Schutz gedient haben, besichtigt. Wenn entweder
Sklaventreiber oder andere feindlich gesinnte Stämme angreifen wollten, haben
die Tamberma beispielsweise heißes Wasser aus ,,dem 2. Stock‘‘ geworfen. Feinde,
sowie Freunde mussten, wollten sie in das Haus eindringen, zuerst durch die
kleinen löcherartigen Eingänge klettern. War der Eindringling unerwünscht wurde
er während des Hineinkletterns unschädlich gemacht. Diese Bauten können auch nichts gegen modernere Waffengewalt ausrichten, aber zu der
damaligen Zeit erweisen sie sich wohl als effizient.
Auch von Kara aus sind wir in
ein Dorf (keine touristische Attraktion wie Tamberma) namens Siou gefahren, da
Anna Maria dort ein paar Bewohner kannte. Dieses Dorf (und es gibt wohl viele
dieser Art im Norden Togos) bildet einen sehr krassen Kontrast zu den kleineren
Städten wie beispielsweise Atakpame. Noch krasser ist natürlich der Gegensatz
zu unserem Lebensstandard. Die Menschen in diesem Dorf leben in Lehmbauten,
natürlich gibt es weder fließend Wasser, noch Strom. Es ist ein sehr sehr sehr
einfaches Leben-in einem Sinne und in einem anderen Sinne natürlich ein zu
Weilen sehr hartes. Vor allem wenn man an die schulische Ausbildung und
medizinische Versorgung denkt…Auffallend war auch, das vor vielen Bauten kleine
Knochen hingen- Opfer verschiedener Fetisch-Zeremonien, die die Gemeinschaft
schützen sollen.
Von Kara aus ging es in die
Hauptstadt Lome…und von da aus ging am 4.12 auch schon der Rückflug unseres
Reiseteams.
Diese Togo-Tour war auf jeden
Fall anstrengend-nicht zuletzt wegen der doch recht mangelhaften Straßen; aber
ich habe sehr viel gesehen…es war auf jeden Fall sehr gut!
Und zu diesem Zeitpunkt waren
es nur noch 2 Wochen bis zu Daniels Ankunft am 19. Dezember :)
Ihr hört ganz bald von mir,
Eure Marie