Montag, 13. Januar 2014

Kleine Togo-Reise



Frohes neues Jahr euch allen!!!

In der letzten Zeit bin ich ziemlich rumgekommen J Ich fange am besten Ende November an: Anna Maria (von Togo Neuer Horizont), ein Filmteam vom WDR und Sarah, Simone und ich sind ein bisschen durch Togo gereist. In einem kleinen Dorf namens Hanigbaduga wurde eine frisch erbaute und meiner Meinung nach sehr schöne Mutter-Kind-Klinik eingeweiht. Viele Menschen aus dem Dorf sind gekommen und haben mit Tanz und bunter Kleidung für eine fröhliche Stimmung gesorgt. Dann hatten wir auch noch Zeit das nahegelegene Kpalime ein wenig zu erkunden.
Anschließend ging es zu uns nach Atakpame, wo dann die Grundsteinlegung für die Mutter-Kind-Klinik dort stattfand. Mittlerweile werden schon sämtliche Mangobäume auf dem Gelände gefällt, damit die Bauarbeiten bald beginnen können. 

In den nächsten Tagen sind wir mit dem gemieteten Bus weiter in den Norden gefahren, wo wir in Bassar eine Art Show traditioneller Tänze zu sehen bekommen haben. Die Tanzeinlagen haben im Dunkeln mit einem ,,Feuertanz‘‘ ihren Abschluss gefunden. Dieser Tanz (auch durchs Feuer) wird (wenn er richtig ausgeführt wird) niemals vor Touristen oder anderen Nichtteilnehmern dargeboten, da sonst keine ,,Magie‘‘ erzeugt werden kann. Wir haben also eine gestellt Form gesehen. Man hat trotzdem eine Vorstellung solcher Zeremonien bekommen: Immer schneller werdende Trommeln und sehr ausdauernde Tänzer/innen, die in Reihen rund ums und auch durchs Feuer tanzten. Auch die Kleidung der Tänzer war sehr auffallend und wie wir erfahren haben hat alles, was sie trugen eine Bedeutung. Die kleinen Spiegel sollten beispielsweise ,,böse Blicke‘‘ abwenden.

Danach ging es noch weiter in den Norden nach Kara. Von dort aus haben wir einen Ausflug in das Dorf ,,Tamberma‘‘ gemacht, wo wir 2 stöckige Lehmbauten, die zu den Sklaventreiberzeiten als Schutz gedient haben, besichtigt. Wenn entweder Sklaventreiber oder andere feindlich gesinnte Stämme angreifen wollten, haben die Tamberma beispielsweise heißes Wasser aus ,,dem 2. Stock‘‘ geworfen. Feinde, sowie Freunde mussten, wollten sie in das Haus eindringen, zuerst durch die kleinen löcherartigen Eingänge klettern. War der Eindringling unerwünscht wurde er während des Hineinkletterns unschädlich gemacht. Diese Bauten können  auch nichts gegen modernere Waffengewalt ausrichten, aber zu der damaligen Zeit erweisen sie sich wohl als effizient.

Auch von Kara aus sind wir in ein Dorf (keine touristische Attraktion wie Tamberma) namens Siou gefahren, da Anna Maria dort ein paar Bewohner kannte. Dieses Dorf (und es gibt wohl viele dieser Art im Norden Togos) bildet einen sehr krassen Kontrast zu den kleineren Städten wie beispielsweise Atakpame. Noch krasser ist natürlich der Gegensatz zu unserem Lebensstandard. Die Menschen in diesem Dorf leben in Lehmbauten, natürlich gibt es weder fließend Wasser, noch Strom. Es ist ein sehr sehr sehr einfaches Leben-in einem Sinne und in einem anderen Sinne natürlich ein zu Weilen sehr hartes. Vor allem wenn man an die schulische Ausbildung und medizinische Versorgung denkt…Auffallend war auch, das vor vielen Bauten kleine Knochen hingen- Opfer verschiedener Fetisch-Zeremonien, die die Gemeinschaft schützen sollen.

Von Kara aus ging es in die Hauptstadt Lome…und von da aus ging am 4.12 auch schon der Rückflug unseres Reiseteams.

Diese Togo-Tour war auf jeden Fall anstrengend-nicht zuletzt wegen der doch recht mangelhaften Straßen; aber ich habe sehr viel gesehen…es war auf jeden Fall sehr gut!
Und zu diesem Zeitpunkt waren es nur noch 2 Wochen bis zu Daniels Ankunft am 19. Dezember :)

Ihr hört ganz bald von mir,
Eure Marie